Blackout
Unter "Blackout" versteht man einen großflächigen Stromausfall. Die Auslöser können Naturereignisse, als auch technisches oder menschliches Versagen sein. Auch gezielte Anschläge (z.B. Cyber-Angriffe) auf Einrichtungen der Energieversorgung sind möglich.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Blackout ist gering. Dennoch sollten Sie die Gefahr ernst nehmen.
Was von einem Blackout betroffen ist
Blackouts können dramatische Folgen für Infrastruktur und Wirtschaft und damit für die ganze Gesellschaft haben.
Im Haushalt
- Licht
- Wasser (Warmwasser)
95 Prozent der Wiener Haushalte sind auch bei einem Stromausfall mit Trinkwasser versorgt: Sichere Wasserversorgung bei Notfällen - Heizung (Fernwärme, Gastherme)
- Küchen- und Haushaltsgeräte (Kühlschrank, Elektro-Herd, Gasherd usw.)
- Aufzüge
Kommunikation und Medien
- Festnetz, Mobiltelefon
- Fernseher
- Computer und Internet
Infrastruktur
- Öffentliche Beleuchtung und Ampeln
- Tankstellen
- Öffentlicher Verkehr
Der öffentliche Verkehr wird in Wien am 1. Tag eingestellt; spätestens ab dem 2. Tag gibt es einen Notbetrieb mit Bussen. - Lebensmitteleinkäufe
- Zahlungsverkehr (Bankomat, elektronische Zahlung)
- Müllentsorgung, Kläranlage
- Medizinische Versorgung
Bis es in Österreich wieder überall Strom gibt, wird wahrscheinlich ein Tag vergehen. Für ganz Europa wird mit etwa einer Woche gerechnet. Bis Handy, Festnetz und Internet wieder funktionieren, werden nochmals mehrere Tage vergehen. Erst dann kann die Bevölkerung wieder mit lebenswichtigen Dingen versorgt werden.
Wie Sie sich auf Blackouts vorbereiten können
Um einen Blackout sicher bewältigen zu können, muss die Bevölkerung selbst vorgesorgt haben und richtig handeln. Wie stark ein Blackout das Leben beeinträchtigt, hängt von allen selbst ab. Um auf einen Blackout gut vorbereitet zu sein, sollten Sie folgende Dinge tun:
- Besorgen Sie sich ein stromunabhängiges Radio.
- Überlegen Sie sich einen Menüplan für mindestens 10 bis 14 Tage. Denken Sie bei der Auswahl an Getränke und Lebensmittel für die 3 Hauptmahlzeiten: ein kaltes Frühstück und Abendessen sowie ein warmes Mittagessen.
- Achten Sie bei der Auswahl von Lebensmitteln auf gut haltbare Produkte mit vielen Kohlenhydraten, Fertiggerichte, notwendige Spezialkost und Futter für Haustiere: Richtige Bevorratung
- Denken Sie an Kochmöglichkeiten ohne Strom wie z.B. Notkochstellen mit Brennpaste oder Campingkocher (nur in gut gelüfteten Räumen). Denken Sie auch an Feuerzeug oder Zünder.
- Besorgen Sie Lichtquellen (batteriebetriebene LED-Lichter, Taschenlampe; bei Kerzen: Achtung Brandgefahr!).
- Überlegen Sie, ob Sie Vorkehrungen für Notstrom bzw. Energiespeicher benötigen (möglicherweise für medizinische Geräte).
- Informieren Sie sich, wo Sie im Ernstfall Hilfe suchen können.
- Stellen Sie sicher, dass Sie Bargeld zu Hause haben.
- Planen Sie Ihre Hausapotheke und Ihren Vorrat an Medikamenten.
- Besuchen Sie regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurs, um im Notfall helfen zu können.
- Vereinbaren Sie mit den Menschen in Ihrem persönlichen Umfeld Treffpunkte für den Fall eines Blackouts.
- Besprechen Sie, wer sich um hilfsbedürftige Personen kümmert.
- Klären Sie, ob Sie im Falle eines Blackouts am Arbeitsplatz benötigt werden.
- Machen Sie sich Gedanken darüber, ob es private Verpflichtungen gibt, wo Sie gebraucht werden (z. B. Freiwillige Feuerwehr, Rettungsorganisationen).
- Planen Sie Ihre Verkehrswege. Überlegen Sie wie lange Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad benötigen.
- Setzen Sie sich im E-Learning "Blackout" mit dem Thema auseinander und testen Sie Ihr neues Wissen im Anschluss.
- Hören Sie die Stadt Wien Podcast-Serie "Blackout und Prävention", in der Expert*innen wichtige Tipps geben:
Wie Sie Blackouts erkennen können
- Prüfen Sie die eigene Stromversorgung (FI-Schalter im Sicherungskasten)
- Schauen Sie sich in der Umgebung um - gibt es Licht bei Nachbar*innen oder Straßenbeleuchtung?
- Prüfen Sie, ob andere Personen über Handy oder Festnetz erreichbar sind und ob das Internet funktioniert.
- Schalten Sie Ihr Radio (Ö3) ein, um zu erfahren, ob vom Stromausfall auch andere Bundesländer oder Länder betroffen sind.
Was Sie bei einem Blackout tun können
- Bewahren Sie Ruhe!
- Informieren Sie sich mit einem Batterie-, Kurbel- oder Autoradio. Der Radiosender Ö3 (UKW 99.9) ist die einzige Informationsquelle während eines Blackouts!
- Nehmen Sie elektrische Geräte vom Stromnetz.
- Prüfen Sie, ob Personen im Aufzug eingeschlossen sind.
- Sprechen Sie sich mit Ihren Nachbar*innen ab. Leisten Sie Hilfe, wenn nötig. Denken Sie dabei auch an Menschen mit besonderen Bedürfnissen.
- Notrufe sind in den ersten 8 Stunden über Telefonzellen oder direkt auf Polizei-, Feuerwehr- und Rettungsstationen möglich.
- Helfen Sie mit, Ressourcen in der medizinischen Versorgung freizuhalten, indem Sie achtsam sind und damit die Verletzungsgefahr reduzieren.
- Öffnen Sie Kühlgeräte nur selten: Bei geschlossener Tür bleiben Lebensmittel in Tiefkühlgeräten etwa 24 Stunden gefroren.
- Vermeiden Sie unnötige Autofahrten.
Was Sie nach einem Blackout tun können
- Schalten Sie nur Geräte ein, die Sie unbedingt benötigen.
- Überprüfen Sie wichtige Geräte auf ihre Funktionalität.
- Vermeiden Sie unwichtige Anrufe.
- Bleiben Sie, wenn möglich, zu Hause.
- Gehen Sie weiterhin vorsichtig mit Ihren Ressourcen um.
- Helfen Sie in Ihrer Nachbarschaft, wenn es nötig ist. Denken Sie dabei auch an hilfsbedürftige Menschen.